Freitag, 30. Mai 2025

Camera Obscura III - Ein Besuch bei Fritz Saller; G.Keil

Heute unternahmen wir zu sechst eine Fototour nach Regen im Bayerischen Wald, um uns in Sachen Lochkamera-Fotografie schlauer zu machen und den Gläsernen Wald zu besuchen.

Ein Selfie angefertigt von Fritz Kramer

In Weißenstein bei Regen findet zur Zeit im Museum des sogenannten "Fressenden Haus", einem historischen Getreidespeicher, die Fotoausstellung "Camera Obscura III" statt. Unser Mitglied Fritz Saller stellt zusammen mit 2 Freunden hochwertige Lochkamera-Aufnahmen aus. Für uns Grund genug, eine Fototour nach Regen zu machen.

Das Fressende Haus


Die Welt durch ein Loch gesehen

Fritz Saller führte uns durch die Ausstellung. Als erstes erklärte er uns das Handwerkszeug: Eine Lochkamera hat anders als eine moderne Kamera kein Objektiv. Entsprechend physikalischer Gesetze wird ein Bild nur mit Hilfe eines Loches in der Kamera analog meist mittels eines Schwarz-Weiß-Filmes oder digital per Sensor in der Kamera aufgezeichnet.

Fritz ist ein passionierter Analog-Fotograf. Er zeigte uns daher unterschiedlichste analoge Lochkameras.

Für unterschiedliche Bildformate braucht es unterschiedliche Kameras

Anschließend erklärte er uns dann die Eigenschaften analoger Lochkammer-Bilder: Einzigartige Bildwirkung, langsames Fotografieren und experimentelle Möglichkeiten.

FritzK und FritzS im Fachgespräch

Lochkamera-Motive in schwarz-weiß mit klaren Motivelementen

Am Ende der Führung machte er mit einer Lochkamera ein Bild von uns.

Wo platziere ich die Gruppe?

Auf dem Stativ eine analoge Lochkamera für Bilder im 1:2-Format

In die Lochkamera wurde ein Schwarz-Weiß-Film eingespannt. Wenn er entwickelt sein wird, bekommen wir unser Gruppenfoto.


Inspiriert in den Gläsernen Wald

Vor dem Eingang zum Fressenden Haus findet man einen ganz ungewöhnlichen Wald, den Gläsernen Wald". Aus Glasplatten wurden Bäume nachempfunden. Da wir heuer ja das Thema "Faszination Wald" bearbeiten, liegt es auf der Hand mit der Lochkamera in den Gläsernen Wald zu gehen.

Meine Lochkamera ist digital und ich fertigte meine Bilder nicht in schwarz-weiß, sondern in Farbe an. Auffällig ist, dass Lochkamera-Bilder nicht die Schärfe ausweisen, welche bei Kameras mit Objektiv möglich sind. Grundsätzlich setzt man bei Lochkamera-Bilder die Unschärfe als Gestaltungsmittel ein.

Mit meinem Smartphone aufgenommen

Die folgenden Bilder sind Lochkamera-Aufnahmen





Ein kurzer Bummel in Regen

Zum Abschluss machten wir noch einen Bummel durch den am Regen gelegenen Kurpark von Regen.

Auf dem Stadtplatz von Regen

Blick auf Regen am Regen-Fluss; Foto von Klaus Lüders

Blick durch das Loch der digitalen Lochkamera

Spiegelung im Regen

Kunst im Kurpark

Zum Abschluss ein Blick ohne Lochkamera


Mittwoch, 21. Mai 2025

Versuche mit einer 0,25mm-Lochkamera; G. Keil

 Je kleiner das Loch, umso mehr gewinnt man an "Schärfe"

Ralph hat eine Lösung im Internet gefunden, mit welcher auf einfachste Weise das Loch im Gehäusedeckel auf 0,25 mm verkleinert werden kann. Er hat mir diesen präparierten Gehäusedeckel zur Verfügung gestellt. Dieser lässt verständlicherweise weniger Licht durch als mein Deckel mit einem 3mm-Durchmesser-Loch.

Der Effekt: Mehr Schärfe; rechts mit Aufnahme mit 0,25 mm

Nicht wissenschaftlich exakt zeigt die Aufnahme dennoch die Wirkung

Von den folgenden Aufnahmen habe ich die meisten mit ISO20000 und 1/20 Sekunde gemacht Der Aufnahmeabstand war so um 10 cm, weil der neue Deckel eine Weitwinkel-Wirkung hat. Man beachte zudem, dass der Hintergrund nicht unschärfer wird und Dreck auf dem Sensor stark sichtbar, weil die Blendenzahl weit über die sonst übliche f22-Blendenzahl hinausgeht. Trotzdem werden die Bilder wegen der Beugungsunschärfe nie knackscharf.

Malen mit der Lochkamera

Wir hatten im Club uns schon des Öfteren dem Malen mit der Kamera gewidmet - zum Beispiel "Abstrakte Fotografie", "Gestische Fotografie (ICM)". In diesem Sinne ist auch das Fotografieren mit der Lochkamera zu sehen.

Erste Experimente unternahm ich nun am Esszimmertisch und spielte mit  Formen,  Kontrasten, Farbe, Licht und Unschärfen. Mit Lightroom entwickelte ich die Bilder unter Zuhilfenahme des KI-basierten Entrauschens und Vignettierung. Sensorstaub entfernte ich bewusst nicht.

Auf die Bilder kann man klicken, um sie größer angezeigt zu bekommen.

Eineinhalb Wochen alte Pfingstrosen - Wirkung von Farben

Kasperl macht das Modell - Wirkung von Formen

Ein ehrwürdiger Engländer unterm Lampenschirm - Wirkung von Licht



Das Ergebnis des kurzen Experiments ermutigt mich zu weiteren Lochkamera-Bildern. Hoffentlich lassen sich andere im Club auch anstecken











Montag, 5. Mai 2025

Mit der Lochkamera malen - Erste Versuche; G. Keil

Wenn wir am 26. und 27. Juli die Ergebnisse des Städtewettbewerbes präsentieren, dann wollen wir auch ambitionierte Fotografen ansprechen und ihnen zeigen, dass es im Camera-Club viele interessante Themen gibt. Während unserer Fototour im Bayerwald trafen wir letztens unser Mitglied Fritz Saller, welcher Erfahrungen im Fotografieren mit Lochkameras hat - also dem Fotografieren ohne Objektiv. 

 Arbeiten mit Unschärfen

In der Diskussion entstand die Idee, mit dem Thema Lochkamera-Fotografie Interessenten an künstlerischer Fotografie anzusprechen. Diese arbeiten gerne mit Unschärfen, um die Bildbetrachter emotional anzusprechen. 

Malerische Tulpen in Nachbarsgarten - Aufnahme per Loch im Gehäusedeckel

Unschärfe bedeutet, Details werden nicht aufgenommen, dadurch entstehen Fragen, was denn genau fotografiert wurde. Dadurch werden Bildbetrachter angeregt, sich mit dem Lochkamera-Bild näher zu beschäftigen.

Sehr einfache Do-it-yourself-Lochkamera

Sucht man nach fertigen Lösungen für Lochkameras, so ist das käuflich erwerbbare Angebot sehr, sehr begrenzt - insbesondere im Bereich digitaler Kameras. Für gewisse Canon- und Nikon-Kameras scheint es noch, fertige Lösungen zu geben.

Also habe ich mir als Sony-Fotografen im Internet Bauanleitungen angesehen, um mir ggf. selber eine Lochkamera zu bauen. Dazu nahm ich einen Kamera-Gehäusedeckel aus Plastik, wie er dem Kamera-Gehäuse beigefügt ist. In diesen bohrte ich als ersten Schritt ein Loch mit zirka 2 mm Durchmesser.

Für eine fertige Lochkamera wären noch weitere Schritte nötig. Aber ich wollte schon mal eine erste Wirkung dieser Konstruktion sehen.

Erste Versuche

Als nächstes entfernte ich das Objektiv von meiner Sony A7iii und schraubte den Plastikdeckel mit Loch in das Kamera-Bajonett. Es wurde der manuelle Modus M und Fotografieren ohne Objektiv eingestellt. 

Die Belichtung wird mit der Verschlusszeit und der ISO-Einstellung eingestellt. Die Wirkung kann im Sucher bzw. am Display sofort gesehen werden. Fotografiert habe ich mit Zeiten zwischen 1/40 und 1/200 Sekunden.

Das Loch im Deckel ist meine "Blende" und kann nicht variiert werden. Die Brennweite ist fix. Fotografiert habe ich im RAW-Format.

Erste "gemalte" Bilder

Wegen des Regenwetters lichtete ich Motive ab, die ich zuhause fand:

Meine Brille

Eine Zeitung

Schale und weißer Teller

Löffel auf dem weißen Teller

Frühlingszwiebeln

Azaleen im Vorgarten

Ein Blumenblatt

Ein Teil der Hausfassade

Erste Ergebnisse

Die Ergebnisse animieren mich zum weiteren Experimentieren. Die Belichtungen haben überraschend gut funktioniert, wiewohl ich mich als Zoom-Fotograf erst einmal wegen der Festbrennweite umgewöhnen musste. Eine kleinere Blende wäre schon gut, weil dann etwas mehr Schärfen kommen.

Aber: Wer total scharfe Bilder haben will, sollte nicht mit einer Lochkamera fotografieren.

Sicher verlangt das Thema "Lochkamera" noch weitere Beschäftigung. Mal sehen, wie ich zu einer besseren Lochkamera komme.


Donnerstag, 1. Mai 2025

Faszination Wald im Schwarzhölzl; Günther Keil

Gerade zurück von der Fototour im Bayerischen Wald  war ich mit meiner Frau quasi auf Auslauftour im Schwarzhölzl bei Karlsfeld. Es boten sich dem achtsamen Auge faszinierende Momente. Das Schöne daran, man muss gar nicht weit fahren. Das folgende Bild zeigt ungefähr, wo wir gegangen sind:

Eine genaue Routenbeschreibung findet sich in Rudolf Nützel, Waldpfade MÜNCHEN, auf Seite 72.

Moorwald bei Karlsfeld
Bald ist Einsendeschluss für den diesjährigen Städtewettbewerb, den der Camera-Club ausrichtet. Wer noch Motive sucht, könnte ja sich von folgenden Bilder anregen lassen. Wenn nichts gefunden wird, so war die Tour entspannend - wenn an Werktagen nicht so viele Radfahrer unterwegs sind.

Auf  dem Josef-Koller-Weg


Weg zu den Waldteichen

Blühende Walderdbeeren 

Akelei

Löwenzahn

Ziemlich gut getarnter Zitronenfalter

Seerosen-Blätter

Verdorrter Ast

Am Ufer eines Waldteiches

Entlang des Kalterbaches

Bald blühen sie ...

Im Gebüsch

Bäume im Moos

Stamm an Stamm

Hohe Kiefern

Frühlingsblühen

Schwarzhölzlberg