Dienstag, 15. September 2020

Camera-Club in FEELINGS

In der Pinakothek der Moderne findet bis 4. Oktober 2020 unter dem Titel "FEELINGS.  KUNST UND EMOTION" eine Kunstausstellung statt. Unter dem Blickwinkel des  Emotionalen  laden 100 Bilder, Objekte und Filme von rund 40 internationalen zeitgenössischen KünstlerInnen dazu ein, sich Kunst auf intuitive  Weise zu nähern: Was löst Kunst in uns aus? Wie sehr hängt der Blick auf Kunst von unseren persönlichen Erfahrungen und Erinnerungen ab? Welche Gefühle kommen bei der Betrachtung von Werken zum  Vorschein, wenn allein die Intuition den Blick leitet?



Eingang zur Ausstellung mit einem Spiegel voller Fragen


9 Camera-Leute besuchten am 15. September diese Ausstellung, da sie den Auftakt für eine intensive Diskussion zur "Künstlerischen Fotografie" bildete. Im darauf folgenden Clubabend wird dann anhand eigener besonderer/künstlerischer Bilder das Thema "Künstlerischen Fotografie" diskutiert. Es sind Künstlerische Bilder (, für uns reichen auch schon "besondere" Bilder) bereit zu stellen, welche durch folgende Schlagworte (#tags) charakterisiert werden können:

#Ausstrahlung (1. gefühlsmäßiger Eindruck für Betrachter )
#Persönliches_Anliegen (des/der Fotograf*in, bezüglich Inhalt, Gestaltung und Technik) 
#Kreatives (Besonderes, Nicht-Übliches)
#bewusste_Konzeptarbeit (kein Zufallsprodukt)
#passende_Bildsprache (gekonnter Einsatz der Fotografie) 

Während des Besuches zeigte ein Spickzettel auf, wie nicht nur das eigene Bauchgefühl, sondern auch eine systematische Analyse den Zugang zum jeweiligen Bild eröffnen kann. Und los ging es mit dem Rundgang durch die Ausstellung. Spontan wurden Eindrücke untereinander ausgetauscht.

Eines von über 100 zu interpretierender Bilder
Eines von über 100 zu interpretierender Bilder

Ist das Kunst ? Oder nur vom Hausmeister vergessen ?
Ist das Kunst ? Oder nur vom Hausmeister vergessen ?


Nicht nur Bilder anschauen, sondern auch selber Bilder machen war zum Schluss ein dringendes Bedürfnis.



Ein harter Kern fasste zum Schluss seine Eindrücke bei einem kleinen Imbiss zusammen:



  • Begrüßt wurde die Bildpräsentation ohne Titel und Autor*in-Angabe, weil so die eigenen Interpretationen Vorrang haben konnten.

  • Glück ist anscheinend kein Motiv für Künstler*innen. 
    • Fast ausschließlich negative Themen wurden in den Kunstwerken aufgegriffen.
    • Kunst sollte sich aber sehr wohl mit Situationen beschäftigen, die nach einer Verbesserung verlangen.
    • Provokation als Mittel, Emotionen auszulösen, wurde allenfalls sehr subtil eingesetzt.
       
  • Gefühle werden durch Fragen ausgelöst. 
    • Im Sinne des Ausstellungsthemas dürfte es daher gewesen sein, dass vor allem solche Bilder gewählt wurden, die inhaltlich Fragen aufwarfen. 
    • Bilder mit Fragen oder unvollständigen Bildelementen verlangen vom Betrachter Aufgeschlossenheit und gewisse Fertigkeiten, die Bilder interpretieren zu wollen und zu können.
       
  • Künstler haben den Anspruch, etwas zu schaffen, was es bislang noch nicht so gegeben hat.

  • Als Mittel zur Weckung / Provokation von Gefühlen wurde in den Kunstwerken folgendes dargestellt: 
    • Mehrdeutige Aussage, 
    • unklare Symbole, 
    • Gegensatz "real - nicht real", 
    • Logik-Brüche, 
    • rätselhafte/verstörende/ unvollständige Bildelemente, 
    • Verlorenheit;
    • Fotograf*innen müssten dafür verstärkt ihre Motive inszenieren.

  • Fotografien zeigten Details, während Gemälde flächiger, abstrahierender oder  öfters "irgendwie unbeholfen" waren.

  • Farben weckten Gefühle, weil sie harmonisch Ton-in-Ton oder unangenehm / merkwürdig waren.

  • Bildpräsentation und freie Wandflächen verstärkten emotionale Wirkungen.


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